Geschichte. In unserer von modernen Medien beherrschten Lebenswelt suchen wir gern Orte der Stille, um uns zu finden, Wahrnehmung zu schärfen und Phantasien zu entwickeln.
Deutschbaselitz ist genau so ein Ort, der ermöglicht, den Alltag hinter uns zu lassen und dabei Interessantes zu erfahren und zu erleben.
Die Geschichte des Ortes geht ins 6. Jahrhundert v. Chr. zurück. Damals legte man oberhalb des Hofeteiches (Haselberg) eine heilige Begräbnisstätte an. Ausgrabungen brachten aussergewöhnliche Funde aus der Billendorfer Kultur der Bronzezeit hervor. Neben der typischen Keramik befand sich ein bronzener Ohrring mit einem Anhänger aus einem durchbohrten Eckzahn.
Unverwechselbar ist jedoch die idyllische Teichlandschaft. Eine der größten Besonderheiten sind die 300 bis 400 Jahre alten, knorrigen Eichen und die sumpfigen Lehmwiesen.
Im Bereich des heutigen Deutschbaselitzer Großteiches bildete der Jauerbach einen kleinen See, der eine Insel umgab. Geschichten und Sagen über einen Teufel, den Wassermann oder die Mittagsfrau verleihen der Gegend eine besondere Mystik.
Deutschbaselitz wurde 1225 erstmals urkundlich als »Paselitz« erwähnt. Andere Namen wie Baselitz, Teutschbaselitz und Großbaselitz tauchten im Lauf der Geschichte auf, bis es 1746 zur erstmaligen Nennung des Dorfes unter dem Namen »Deutschbaselitz« kam.
Das Wort Baslitz wird vom dem wendischen Wort »bos« abgeleitet, das »Holunder« bedeutet. Den Germanen, ganz besonders aber den Slawen, war der Holunder ein von den Göttern geweihter Strauch.
Der Deutschbaselitzer Großteich ist einer der größten Fischteiche im Land Sachsen, die seit 1676 für die Fischzucht von Bedeutung sind. Die Brüder Karl Heinrich und Friedrich Christlieb von Zezschwitz haben den Großteich um 1800 durch Entfernen der Zwischendämme zugunsten der Fischzucht neu geformt.
Sie ließen auch das Guts- und Gärtnerhaus erbauen.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Familie von Zezschwitz enteignet und das Schloss zerstört. Die Teiche wurden Staatseigentum des Landes Sachsen und das Herrenhaus und die Wirtschaftsgebäude abgerissen. Das Gärtnerhaus und die Bogenbrücke in der Mitte des Dorfes blieben bis heute erhalten.